Newsletter und Zeiten managen, Worte und Dinge vernetzen – Themen beim 11. Webmontag Marburg
Diesmal hatte der Webmontag Marburg gleich mehrere Besonderheiten zu bieten. Dazu ein paar Zahlen:
- Man traf sich zum 11. Mal: ein Novum.
- Es kam eine kleine, feine Runde von 10 Webworkern zusammen, die an 1 gemeinsame Tafel passten: auch das ein Novum.
- Es gestalteten wie immer 4 Menschen den Abend mit, das waren fast 50 Prozent der Teilnehmer, was ebenfalls ein Novum war.
- Zählt man die Organisatorin dazu, waren es genau 50 Prozent. 50 Prozent! – das gab’s noch nie.
- Fast ebenso viele der Anwesenden waren daran beteiligt, die Kommunikation zwischen einem Mac und einem Beamer zu ermöglichen, was den Zeitplan fast zu sprengen drohte: Das war leider kein Novum.
- Doch dadurch, dass sich diesmal alle gut kannten, konnte auf eine Vorstellungsrunde verzichtet werden: ein ziemlich erfreuliches Novum.
- Es wurde am Ende dann auch noch alles gut: Das kennen wir schon und lieben es.
- Daran maßgeblich beteiligt war 1 Speicherstick: kein Novum.
- Gut war auch alles dank Tripuls, die den Webmontag wieder sehr angenehm ausgestattet haben – mit Brötchen und Cola: zum Glück auch kein Novum, dafür aber immer wieder sehr großzügig.
- Für mich persönlich war es der 1. Webmontag, an dem mich keine Programmier-Session an meinem Verstand zweifeln ließ und der 2., zu dem ich etwas beisteuern konnte: auch alles Novi.
Beigesteuert haben auch noch 3 andere Menschen etwas. Andreas W. Ditze von der Internetagentur tripuls media innovations stellte viele Zahlen vor, die im Zusammenhang mit Newsletter-Versendungen relevant sind. Außerdem erklärte er, wie eine A/B-Testung funktioniert und wie man die Ergebnisse daraus möglichst gut nutzt. Auch die persönlichen Erfahrungen, die er und sein Team mit dem Newsletter-Timing gemacht haben, waren sehr spannend. Sie zeigten einmal mehr, dass es zwar interessant sein kann, Versenderegeln aufzustellen, dass aber die Realität häufig ganz andere Entscheidungen nahelegt. So können Newsletter, die in der Ferienzeit verschickt werden, dennoch einen Spitzenplatz in Öffnungs- und Klickraten einnehmen. Vermutlich verantwortlich dafür: Die Kombi aus der Zunahme von mobilen Endgeräten und einer guten, das heißt Aufmerksamkeit erregenden, Betreffzeile. Text sells, würde ich ja sagen.
Christina Lauer, die Online-Marketing für Ärzte anbietet, stellte ihre geheime Zauberwaffe im Kampf gegen das täglich drohende Chaos vor: Evernote in Kombination mit einem Selbstmanagementsystem, das sich ‚Getting things done‘ nennt und von David Allen entwickelt wurde. Evernote nutze ich selbst schon länger als Webbibliothek und Rechercheablage und war deshalb sehr gespannt, wie sich die anderen, bisher von mir sträflich vernachlässigten Funktionen, den Alltag schöner machen können. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ich die nötige Disziplin aufbringen kann, eine Routine in Ablagedingen zu etbalieren, aber ich weiß jetzt, wie ich es schaffen kann, meinen Kopf mal wirklich frei zu kriegen. Bisher versuche ich das meiste mithilfe meines bloßen Gehirns zu managen, finde das aber sehr anstrengend. Projekte in Teilschritte zu zerlegen und gleich zu terminieren oder sofort zu erledigen ist deshalb eine charmante Option.
Tim Brückner, Inhaber der Softwareagentur cupofsoftware, brachte uns das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) näher: Er stellte uns einen kleinen Mitarbeiter vor: ein Gerät, dessen Namen ich hier nicht hinschreibe, weil ich sonst wahrscheinlich die Funktion, die es für Tim hat, spoilen würde. Dieses Gerät also übernimmt verschiedene Wach- und Sachdienste. Welche das jeweils sind und wie sie wann in Aktion treten, bestimmt er selbst. Das Gerät ist aus einem Kickstarter-Projekt heraus entstanden und ein echtes Open-Hardware-Projekt. Das heißt, Tim kann seine Ergänzungen wieder der Entwicklercommunity zur Verfügung stellen. Das Besondere daran ist, dass das Gerät im und übers Internet agiert. Es ist cloudbasiert und kann somit ferngesteuert, das heißt von Ferne programmiert werden. Das ermöglicht die RFID-Technologie. RFID = Radio Frequency Identification, dient dem besagten berührungslosen Steuern, Identifizieren und Lokalisieren dieses und anderer, ähnlich gelagerter Gerätschaften.
Mein eigener Beitrag beschäftigte sich mit Webtexten, und zwar auf einer recht allgemeinen Ebene. Dabei ging es mir darum, deutlich zu machen, dass es zwar allgemeingültige Kriterien für guten Webtext gibt, die jedoch im Einzelfall immer an die Menschen (gerne auch Zielgruppe genannt), die man ansprechen möchte, angepasst werden müssen. Da Auftraggeber sehr viel Einfluss auf die Textergebnisse nehmen, geht es auch immer wieder darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, unter welchen Bedingungen guter Webtext überhaupt entstehen kann. Dabei kommt einerseits dem Briefing eine große Bedeutung zu, andererseits aber auch dem Projektmanagement, das es schaffen sollte, alle so am Prozess zu beteiligen, dass Texter, Grafiker und Programmierer zusammenarbeiten können und die gleiche Sprache sprechen.
Die Slides zu meiner Session stelle ich hier in CC-Lizenz ein.
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