Präventionsgesetz: Vorbeugen statt Heilen – Wird damit alles gut?
Das Bundeskabinett hat heute eine Großbaustelle geschlossen: Das Präventionsgesetz wird kommen. Damit wird auch das Prinzip "Vorbeugen statt Heilen" im Gesundheitswesen auf den Weg gebracht.
Gesundheitsbewusstes Verhalten soll gefördert werden, vor allem in den sogenannten Lebenswelten, wie z. B. Schule und Altenheimen, und am Arbeitsplatz: durch mehr Informationsangebote und besser geschultes Personal (nicht etwa durch mehr Personal) und durch Anreizsysteme, wie z. B. Auszahlung von Boni durch Krankenkassen (keine Sachgeschenke mehr). Die Erleichterung, dass es nun wohl endlich ein Gesetz geben wird, ist groß. Es gibt aber auch Kritik. Dieser Artikel bei Telepolis stellt HIntergründe, Prinzip und Kritik sehr gut vor.
Ich persönlich finde es gut, wenn Menschen dazu befähigt werden, kompetentere Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen, ausreichend und gut informiert und gefördert werden darin, gesünder zu leben.
ABER: Mir macht es auch Bauchschmerzen, wenn ich mir vorstelle, wohin man diese Entwicklung treiben kann. Denn der Staat hat ja nicht vorrangig Interesse daran, dass wir glücklicher, weil gesünder leben, sondern er will in erster Linie Kosten sparen. Und die Versicherungswirtschaft findet mehr Eigenverantwortung gut, wenn sie das an Kostensparmodelle knüpfen kann. MIr graut es vor dem Gedanken, dass man in Zukunft unter Rechtfertigungsdruck gerät, sobald man krank wird, weil Gesundheit zur ersten Bürgerpflicht geworden ist.
Es ist gar nicht mal so leicht, gute Gesundheitspolitik zu definieren und neue Gesetze einzuordnen, oder? Wer weiß schon, welche Entwicklung sie anstoßen.
(Bildnachweis: www.splitshire.com)